Dezember 15, 2015

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Selbst an Weihnachten ist geöffnet

Selbst an Weihnachten ist geöffnet

Förderverein der Bahnhofsmission organisiert 13. Bahnhofskonzert mit „Mucho Mojo“

 

Würzburg. Klaus Rügamer ist ein Weihnachtsfan. „Bei mir sind alle Fenster geschmückt, überhaupt, die ganze Wohnung“, so der 46-Jährige. In diesem Jahr allerdings gibt es keine Weihnachtsdeko, Rügamer verlor vor kurzem seine Wohnung. „Seither schlafe ich draußen“, erzählte er beim 13. Würzburger Bahnhofskonzert mit der Blues-Gruppe „Mucho Mojo“, das der Förderverein Bahnhofsmission Würzburg unter der Überschrift „Der Bahnhof rockt“ am Freitag am Bahnhofsvorplatz organisierte.

 

 

Mitglieder und Freunde des Fördervereins, Reisende und Musikbegeisterte, vor allem aber die Besucher der Bahnhofsmission waren eingeladen, das eintrittsfreie Benefizkonzert zu genießen. „In blues we trust“ lautete das Motto von „Mucho Mojo“. Erstmals war die Band für ein Bahnhofskonzert engagiert. Sie begeisterte mit Songs wie dem Traditional „Saint James Infirmary“ oder „She Caught The Kathy“, einem Stück, das durch die Blues Brothers berühmt wurde.

 

 
Als die Band angefragt wurde, gab es kein langes Zögern, so Bluesharp-Spieler Sebbo Schneider: „Wir spielen sehr gern für die Bahnhofsmission.“ Denn die „Blauen Engelvom Bahnhof leisten in den Augen des Musikers eine höchst sinnvolle Arbeit. Schneider weiß, dass es in Würzburg eine Menge Menschen in Not gibt: „Beim Stadtfest sprach ich in diesem Jahr lange mit einem Obdachlosen.“ Er erfuhr, wie mühsam der sich durchs Leben schlug. Durch das Benefizkonzert wollte „Mucho Mojo“ etwas dafür tun, dass Menschen in Not über die Würzburger Bahnhofsmission auch im kommenden Jahr die Hilfe erhalten, die sie benötigen.

Weihnachten mit der Bahnhofsmission Würzburg erleben und genießen

 
Antonia Bachl kennt Not sehr gut. Die 72-Jährige wurde von ihren Eltern nie gefördert. „Es hieß, dass ich später sowieso einmal heiraten werde, deshalb kam ich nicht auf eine höhere Schule.“ Ihr ganzes Leben lang schlug sich Bachl mit gering bezahlten Jobs durch: „Mal arbeitete ich in einem Blumengeschäft, mal in einer Gärtnerei, mal in einem Textilladen.“ Entsprechend mager fällt nun ihre Rente aus. Den Eintritt für ein Konzert oder für eine Theatervorstellung könnte sie sich niemals leisten: „Aber ich erhielt in diesem Jahr über die Kulturtafel eine Karte fürs Stadttheater. Das hat mir ganz wunderbar gefallen.“

 

 
Die Bahnhofsmission ist ein Ort, an dem alle Menschen, die Probleme haben, zu jeder Tages- und Nachtzeit Hilfe erhalten. Und zwar an jedem Tag des Jahres. „Das ist manchen Menschen noch immer nicht bekannt“, erfuhr Martina Fritze, die während des Konzerts am Stand des Fördervereins Glühwein, Punsch, Waffeln und Plätzchen verkaufte. Fritze und ihre Mitstreiter von der Bahnhofsmission und dem Förderverein klärten Passanten auf, boten Leckereien an, warben um Spenden und gaben dem einen oder anderen Bedürftigen auch schon mal eine Plätzchentüte als Geschenk mit: „Eine Frau hat sich darüber unglaublich gefreut.“

 

 
Für Klaus Rügamer und Antonia Bachl ist es eine große Beruhigung, zu wissen, dass die Bahnhofsmission sogar an Weihnachten durchgehend geöffnet hat. „Noch habe ich keine Ahnung, wo ich Weihnachten verbringen werde“, sagt Klaus Rügamer. Angehörige, mit denen er bei Plätzchen und Glühwein feiern könnte, gibt es nicht. Auch Antonia Bachl bleiben nur soziale Organisationen wie die Bahnhofsmission und Sant’Egidio. An diesen Beispielen zeigt sich für Würzburgs Sozialreferentin Hülya Düber, die das Konzert eröffnete, wie wichtig die Einrichtung der Christophorus-Gesellschaft am Bahnhof ist: „Hier gibt es jederzeit Hilfe, Hoffnung und Beistand.“ Helmut Fries

 

 

Vor allem für die Besucher der Bahnhofsmission war das Benefizkonzert von Mucho Mojo am Bahnhofsvorplatz ein wunderschönes Erlebnis.

Dezember 8, 2015

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Bahnhofskonzert 2015

„Der Bahnhof rockt!“

Freitag, den 11. Dezember 2015 um 17.00 Uhr

Die Gruppe „Mucho Mojo“ mit dem Motto „In blues we trust“ bringt uns in vorweihnachtliche Stimmung. Bereits ab 15 Uhr werden am Pavillon des Fördervereins heiße Getränke und frisches Weihnachtsgebäck verkauft, und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahnhofsmission stehen gerne für Information und Gespräch zur Verfügung. Die Veranstaltung ist seit vielen Jahr ein guter Ort der Begegnung zwischen Arm und Reich, für Reisende und Musikbegeisterte, für Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz und solchen, deren Leben aus der Bahn geraten ist. Alle sind willkommen, der Eintritt ist frei! Unterstützt wird das Konzert vom Bahnhofsmanagement, das uns die Halle zur Verfügung stellt, ebenso von DB Regio und von der Stadt Würzburg. Spenden nehmen wir gerne entgegen.
Schauen Sie bei uns vorbei, wir freuen uns!

Dezember 3, 2015

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Da sind so viele Geschichten

Da sind so viele Geschichten 

Interaktive Wanderbank-Ausstellung in der Sparkasse Mainfranken eröffnet

 

 

Würzburg. „Kann das funktionieren?“ Nicht nur Würzburgs Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake war skeptisch, als das Projekt „Wanderbank“ vor einem Jahr startete. Doch es „funktionierte“ – und zwar sehr gut. Menschen, die einander völlig fremd waren, fanden auf der Wanderbank zueinander. Pensionisten und Schüler, Erfolgreiche und Gescheiterte, Humorvolle und Melancholische. Noch bis 18. Dezember gibt die Wanderbank-Ausstellung in der Sparkasse Mainfranken Einblick in ein facettenreiches Projekt.

 

 

Mit Menschen, die man nicht kennt, fängt man normalerweise nicht so einfach ein Gespräch an. Schon gar nicht ein Persönliches. Das könnte dem anderen unangenehm oder lästig sein. Man könnte barsch abgewiesen werden. „Es gibt wie eine Art unsichtbare Barrikade“, konstatierte Bernd Fröhlich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, der die interaktive Ausstellung am Donnerstag eröffnete. Eigentlich schade: „Denn auf diese Weise entgeht uns einiges.“

 

 
Alles durfte ein Jahr lang auf der durch Würzburg tourenden Wanderbank erzählt werden: Tatsachen und Träume, Geschichten aus der Vergangenheit und Visionen für die Zukunft. Die Wanderbank selbst ist mit einem großen Traum verknüpft, so Helmut Fries, Vorsitzender des Fördervereins der Bahnhofsmission Würzburg, der das Projekt trägt. Und zwar mit dem Traum, dass die Bank in den aktuell unruhigen Zeiten ein Ort der Versöhnung und der Verständigung wird. „Ich wünschte mir, dass Politiker öfter eine solche Bank zur Verfügung hätten, um zu erkennen, was jetzt Not tut“, erklärte Fries mit Blick auf die Syrienkrise und den Flüchtlingszustrom.

Nicht nur der Bahnhof ist ein sozialer Brennpunkt

 

 

 
Für Geschichtensammlerin Anne Walz war die Wanderbank ein Ort ständiger Neuentdeckungen. „Man wird so oft überrascht von dem Gegenüber, das da sitzt und erzählt“, sagte sie bei der Vernissage. Mit der Einrichtung Bahnhofsmission hat die Wanderbank nach ihren Worten eine Menge zu tun: „Menschen kommen aus Notsituationen heraus in die Bahnhofsmission, weil sie reden und Nähe spüren möchten.“

 

 
Noch sehr viel mehr Menschen, hat Anne Walz in den vergangenen Monaten erfahren, bräuchten dringend einmal jemand, der ihnen zuhört. Viele Leute sind einsam: „Und Einsamkeit macht krank.“ Das Projekt Wanderbank will für das Bedürfnis, einander zu erzählen, sensibilisieren. Und es fordert dazu auf, einmal einem anderen Menschen zuzuhören. Ohne Vorurteile. Ohne Misstrauen. Auch wenn dieser andere ein „wildfremder“ Mensch ist.
Wie groß die Sehnsucht von Menschen ist, sich einmal jemanden rückhaltlos anzuvertrauen, hat auch Hedwig Gappa-Langer, Referentin für Bahnhofsmissionen beim katholischen Verband „In Via“, schon oft erfahren. Gappa-Langer nahm an der Vernissage in Würzburg teil, weil sie mit den Künstlerinnen Christiane Huber und Sanne Kurz das Ursprungskunstprojekt „Wanderbank“ initiierte. Dass dieses Projekt in Würzburg einen eigenen Ableger fand, ist für die Referentin äußerst begrüßenswert.

 

 

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Wanderbank, mit der Anne Walz ein Jahr lang durch Würzburg zog. Über Kopfhörer erfahren die Besucher eine von etlichen Geschichten, die Anne Walz gesammelt hat. Über ein Video ist eine weitere Geschichte zu sehen und zu hören – Anja Dyes war bereit, ihre Lebensgeschichte ein ganzes Stück weit preiszugeben. Andere Geschichten sind nur durch ein Zitat angerissen. Oder durch eine kurze Erzählpassage. Die alles andere als überladene Ausstellung weckt den Wunsch, in die Welt hinauszuziehen, um selbst Geschichten zu hören. Auf der nächsten Parkbank. In der Straßenbahn. Im Bus oder Zug. Oder beim Arzt im Wartezimmer.

 

 
Die Ausstellung ist noch bis 18. Dezember im Foyer der Sparkasse Mainfranken (Hofstraße 7-9) zu den üblichen Schalteröffnungszeiten zu sehen.

November 30, 2015

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Ausstellung „Wanderbank“ vom 30.11.-18.12. im Foyer der Sparkasse in der Hofstraße

Im Laufe des Jahres 2015 war Anne Walz in Würzburg mit dem Projekt „Wanderbank“ unterwegs. Die gesammelten Eindrücke, Ergebnisse und Geschichten werden nun in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Ausstellung ist ab Montag, den 30.11. zu den Öffnungszeiten der Sparkasse zu sehen.

Die Mainpost berichtet über das Projekt:

http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Auf-der-Wanderbank-sein-Leben-erzaehlen;art735,9033825

November 23, 2015

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Von Absturz und Höhenflügen

Von Absturz und Höhenflügen

Projekt „Wanderbank“ präsentiert ab dem 30. November eine interaktive Ausstellung

 

 

Würzburg. Sie hatte keine Schuhe an den Füßen, eine wilde Frisur und abgerissene Klamotten an. So saß sie auf der Bank und begann, von sich zu erzählen. Von Drogen. Freiern. Entziehungskuren. Geschichtensammlerin Anne Walz vom Würzburger Wanderbank-Projekt hörte zu und machte sich Notizen. Was ihr die Punkerin erzählte, ist in einer interaktiven Ausstellung ab 30. November in der Sparkasse Mainfranken zu hören. Offizielle Eröffnung ist am 3. Dezember um 16 Uhr.

 

 

Seit einem Jahr ist Anne Walz mit der Wanderbank in Würzburg unterwegs. Um die 150 Geschichten hat sie inzwischen gesammelt. Traurige, bedrückende, komische, erheiternde und bemerkenswerte Erzählungen aus dem Leben ganz unterschiedlicher Menschen. Junge und alte Leute saßen neben ihr. Gutsituierte und Arme. Menschen, die viel herumgekommen sind, und solche, die kaum einmal aus Würzburg herauskamen.

 

 

Etwa 50 Geschichten sind inzwischen schriftlich fixiert. Unter der Überschrift „Begegnungen“ wird der Förderverein der Bahnhofsmission Würzburg, der das Projekt trägt, Passagen aus den Biografien in der Sparkasse präsentieren. Mehrere Geschichten sind außerdem in einer Broschüre nachzulesen.

 

 

Die Idee für das Projekt Wanderbank stammt aus München. Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Kirchlichen Bahnhofsmissionen haben die Künstlerinnen Christiane Huber und Sanne Kurz das Format „Wanderbank“ entwickelt und durchgeführt. Gefördert wurde dies zudem vom bayerischen Sozialministerium. So tourte die Bank durch Bayern und war in Städten wie München, Ingolstadt, Passau, Aschaffenburg und Schweinfurt anzutreffen.
Auch in Würzburg machte die Wanderbank Station. Die Idee, Menschen eine Möglichkeit zu geben, ganz frei ihre Geschichte zu erzählen, faszinierte dort so sehr, dass sich der Förderverein der Bahnhofsmission Würzburg entschloss, einen eigenen Projektableger zu etablieren.

 

 

Seither stand die Wanderbank in und vor dem Bahnhof, in der Stadtbücherei, vor der Bahnhofsmission, auf dem Sternplatz, der Alten Mainbrücke, dem Marktplatz und an vielen anderen Orten. Was die hölzerne Bank bewirkt, ist für Anne Walz verblüffend: „Menschen beginnen plötzlich, einem anderen, völlig fremden Menschen ihre Lebensgeschichte zu erzählen.“ Mit Details, die womöglich noch nicht einmal der eigene Lebensgefährte so genau kennt.

 

 

 

 

Durch das soziokulturelle Projekt erlebte die Geschichtensammlerin, wie groß das Bedürfnis von Menschen ist, sich mitzuteilen. Und zwar ohne Gefahr zu laufen, vom Gegenüber einen Rat, einen Kommentar oder gar einen eiligen Trost zu erhalten. Auf der Wanderbank wird nur zugehört. Mehr nicht. Aber das ist sehr viel.

Bahnhofsmission Würzburg: Multikulturelle Gesellschaft

 

Ein Zweites lernte Anne Walz: Von außen sieht man keinem Menschen an, welche Geschichte hinter ihm liegt. Genau das werden die Ausstellungsbesucher anhand einer drehbaren Säule erfahren. Die Säule ist in drei Segmente unterteilt, die jeweils für sich gedreht werden können. Das untere Segment zeigt Illustrationen von Christian Schuster, der, leicht verfremdet, um niemanden bloßzustellen, mehrere Gesprächspartner von Anne Walz zeichnete. Im mittleren Segment sind Auszüge aus den Lebensgeschichten zu lesen. Schließlich gibt es ein Segment mit Zitaten. Zu welcher Lebensgeschichte passen wohl welche Illustration und welches Zitat?

 

 

Auch einen Film wird es geben. Zwei angehende Kommunikationsdesignerinnen der Fachhochschule haben ihn gedreht. Der Film erzählt von Anja, einer Frau Anfang 50, der die Welt einst offen stand. Sie studierte in Deutschland und den USA englische Literaturwissenschaft. Dann wurde sie krank, sie begann, an Depressionen zu leiden. Das Studium belastete sie. Die Situation wurde so schwierig, dass es ihr gerade noch möglich war, den Abschluss zu machen. Dann rutschte die Akademikerin in Armut und ins gesellschaftliche Abseits.

 

 

 

 

Mit der aufwändig gearbeiteten Broschüre, deren Druck von der Unternehmensgruppe Koenig & Bauer finanziert wurde, legt der Förderverein der Bahnhofsmission begleitend zur Ausstellung eine eindrucksvolle Dokumentation vor. Eine Frau erzählt darin von ihrer alkoholabhängigen Mutter. Ein alter Mann berichtet, wie er nach dem Krieg Kaffee über die Schweizer Grenze schmuggelte. Einer Frau begegnete Anne Walz nach einem Jahr wieder. Sie hatte ihren Traum, von dem sie beim ersten Mal erzählte, realisiert, und war zwischenzeitlich den gesamten Jakobsweg gepilgert.

 

 

Die Ausstellung wird vom 30. November bis 18. Dezember im Foyer der Sparkasse Mainfranken (Hofstraße 7-9) zu den üblichen Schalteröffnungszeiten zu sehen sein.

 

 

November 18, 2015

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Fortbildung für ehrenamtlich Mitarbeitende vom 2.- 3. November auf der Benediktushöhe

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Am  2. und 3. November 2015 fand auf der Benediktushöhe in Hetzbach eine Fortbildung für ehrenamtlich Mitarbeitende statt, die durch den Förderverein der Bahnhofsmission finanziert wurde. Das Thema war: „Ressourcenorientiertes Arbeiten in der Bahnhofsmission“

Oktober 12, 2015

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Mal amüsant, mal berührend

Mal amüsant, mal berührend

Benefizgala des Fördervereins der Bahnhofsmission begeistert im Bockshorn

 

Würzburg. Mit einem temperamentvollen „Olé!“ wurde sie eröffnet, die zweite Benefizgala, die der Förderverein der Bahnhofsmission am Sonntag im Theater Bockshorn organsierte. Über 250 Besucher ließen sich von Würzburger Künstlerinnen und Künstlern begeistern. Doch nicht nur die dargebotenen Songs, Jazzstücke, Tanzeinlagen und Comedy-Appetizer faszinierten. Auch das Engagement der Bahnhofsmission und ihres Fördervereins stieß auf lebhaftes Interesse.

 

 

Abermals gelang es dem Team des Fördervereins mit Helmut Fries an der Spitze, in Kooperation mit Comedy-Künstlerin Heike Mix ein spannungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Tänzerisch begeisterten die Flamencodamen um Manuela de Cartuja, das Ballett des Mainfrankentheaters mit Anna Vita mit einem Ausschnitt aus Carmen, sowie im furiosen Finale die Breakdancer von DanceEncore. Tosenden Applaus erntete Jazzklarinettist Matthias Ernst alias Mister Clarino zusammen mit dem genialen Gitarristen Hyun-Bin Park. Nachdenklich machte Würzburgs Kulturreferent Muchtar Al Ghusain mit einem selbstgeschriebenen Song, der in berührender Weise auf die aktuelle Flüchtlingsthematik eingeht, und Anne Kox-Schindelin zauberte mit ihrer Harfe eine Sternstunde für die Bahnhofsmission.

Den Comedy-Part bestritten diesmal Sebastian Reich mit seinem sprechenden Nilpferd Amanda sowie Florian Hoffmann von TBC. Sämtliche Künstler traten ohne Gage auf. Der gesamte Erlös der Gala fließt der Bahnhofsmission zu.

 

 

 

 

Vor allem die Fortbildung der Ehrenamtlichen wird diesmal unterstützt. Wie wichtig es ist, die freiwillig in der ökumenischen Christophorus-Einrichtung tätigen Mitarbeiter fortzubilden, verdeutlichte Galagast Maria Schmid. Die Sozialpädagogin trifft sich viermal jährlich mit den Ehrenamtlichen aus der Bahnhofsmission. „Dabei geht es um problematische Klienten“, sagt sie. Schmid vermittelt Strategien, wie die Ehrenamtlichen mit der großen Zahl an psychisch kranken und suchtkranken Klienten umgehen können. Auch das mitunter fordernde Auftreten der Männer ist Gegenstand der Fortbildung.
Was die Bahnhofsmission tut, wusste Benefizgast Gustav Wohlrab aus der Zeitung: „Dort lese ich regelmäßig die Anzeigen des Fördervereins.“ Auch Wohlrab ist ehrenamtlich tätig, und zwar engagiert er sich als rechtlicher Betreuer: „Durch dieses Engagement weiß ich auch, dass es hier in Würzburg tatsächlich Armut gibt.“ Die Zahlen, die auf dem ausliegenden Flyern im Bockshorn-Theater präsentiert wurden, setzten ihn dennoch in Erstaunen: „Hier steht, dass die Bahnhofsmission täglich mehr als 100 Kontakte hat, vor allem zu Bedürftigen. Das kann ich kaum glauben.“

 

 
Ulrike Grüner kam über die Hoffnungskirche in Versbach auf die Idee, die Benefizgala zu besuchen: „Unser Pfarrer hat uns auf die Veranstaltung verwiesen, er meinte, sie kommt einem sinnvollen Zweck zugute.“ Grüner kam einmal bei einer Fahrt zur Reha mit der Bahnhofsmission in Berührung: „Ich sah, wie Mitarbeiter der Bahnhofsmission einer Mutter mit drei kleinen Kindern, die ebenfalls zur Reha gefahren ist, beim Zugwechsel halfen.“ Das fand sie klasse. In welchem Maße die Bahnhofsmission Menschen in prekären Lebenslagen hilft, war ihr bisher unbekannt.

 

 
Auch Dekanin Edda Weise nahm an der Benefizgala teil: „Es ist für mich selbstverständlich, die Arbeit der Bahnhofsmission zu unterstützen.“ Sie hält die ökumenische Einrichtung besonders wichtig für Frauen: „Nur hier finden sie Tag und Nacht Hilfe.“ Aber gerade auch für Menschen ohne Zuhause sei die Bahnhofsmission eine wichtige Zufluchtsstätte: „Wer den ganzen Tag auf der Straße ist, braucht manchmal eine Auszeit, braucht einen Raum, um zur Ruhe kommen zu können.“ Einen solchen Raum biete die Bahnhofsmission.

 

 

Dass sich der Förderverein, allen voran sein Vorsitzender Helmut Fries, seit zehn Jahren intensiv um die Bahnhofsmission kümmert, sei bewundernswert. Weise: „Es ist unglaublich, was der Verein alles auf die Beine stellt.“ Dem stimmte Bürgermeister Adolf Bauer, selbst Mitglied des Fördervereins, voll und ganz zu.

 

 

 

Zu den Unterstützern der Benefizgala gehörte nicht zuletzt Bockshorn-Chef Mathias Repiscus. Selbstverständlich stellte er sein Theater neuerlich unentgeltlich zur Verfügung. „Die Bahnhofsmission hat eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft, wo immer noch Menschen, egal aus welchen Gründen, in Armut leben“ erklärte er. Viele seien vom Schicksal gebeutelt: „Sie gerieten in eine unglückliche Situation und kommen nicht wieder heraus.“ Die Bedeutung der Bahnhofsmission wird nach seinen Prognosen mit Blick auf die Flüchtlinge, die nach Würzburg kommen, weiter wachsen.
Auch JVA-Direktor Robert Hutter mischte sich unter die Galagäste. „Wir arbeiten sehr gut mit der Bahnhofsmission zusammen“, erklärte er. So organisierten die Mitarbeiter immer wieder Heimfahrten von Gefangenen mit Handicaps.

Oktober 12, 2015

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10 Jahre engagiert für die Bahnhofsmission

10 Jahre engagiert für die Bahnhofsmission

 

 

Einrichtungen wie die Bahnhofsmission in Würzburg leben von Menschen, die bereit sind, sich zu engagieren und sich ehrenamtlich mit ihrer Persönlichkeit und ihren Ideen einzubringen. Die 68 jährige Christa Rüger tut dies nun schon seit 10 Jahren für die Bahnhofsmission. Sie übernimmt einmal wöchentlich einige Stunden Dienst vor Ort und engagiert sich ebenso lange im Förderverein der Bahnhofsmission, der in diesem Herbst sein 10 jähriges Jubiläum feiert.

 

 

Fragt man Christa Rüger nach der Motivation für ihr Engagement nach 43 Berufsjahren, so antwortet sie mit einem Schmunzeln im Gesicht: „Ich wollte in meinem Ruhestand einfach nicht jeden Tag meinen Wohnzimmertisch abstauben und so habe ich mir eine Aufgabe gesucht, die mir Spaß und Freude bereitet und die sinnvoll ist.“ Und natürlich motivierte sie auch ihre Glaubenseinstellung. Mit einem Augenzwinkern sagt sie: „Ich bin noch rüstig und könnte bestimmt noch über einen 9-Loch Golfplatz laufen, aber das mache ich sicherlich nicht.“
Dabei war am Anfang noch nicht klar, wo sie sich mit ihren Ideen und mit ihrer Energie einbringt. Viele karitative Organisationen in Würzburg standen zur Disposition. „Bei der Bahnhofsmission bin ich eigentlich nur durch Zufall gelandet, weil in meinem Bekanntenkreis eine Spendenaktion für die Bahnhofsmission unterstützt wurde. Da habe ich mir gedacht, die Bahnhofsmission kennst du eigentlich gar nicht, das schaust Du Dir mal an.“ Sie hat es sich angeschaut und ist geblieben; mittlerweile seit 10 Jahren!

 

 

Über ihren Aufgabenbereich sagt sie: „Ich sehe meinen Dienst so, dass ich mich um die anfallende Arbeiten kümmere, wie an der Theke Essen ausgebe, Tee ausschenke, Betten ab- und frisch überziehe, die ja nahezu täglich vergeben werden. Und dann natürlich auch die Abholungen am Gleis: Seien es die älteren Menschen mit dem Rollator oder auch mal jemand mit Rollstuhl, die Mütter mit den Kinderwägen, blinde Menschen denen geholfen werden muss. Nachdem bei uns im Bahnhof kein Aufzug da ist, ist es wichtig, dass diese Leute gut von Gleis A nach Gleis B gebracht werden. Und dann sehe ich meine Aufgabe auch ganz einfach darin, da zu sein für Ältere oder für Jüngere, wenn man merkt, die suchen ein Gespräch. Aber ich werde mich hüten, gute Ratschläge zu erteilen, denn manchmal ist es einfach nur wichtig, dass man zuhört und vielleicht Hilfe anbietet dahingehend, dass man sie weiter vermittelt oder eben einen Hauptamtlichen holt, der das dann in die Hand nimmt. Ich bin ja erst wieder in einer Woche da und wer weiß, was bis dahin ist……… Ich bringe auch gern den Abfall weg, denn das sind ja alles Dinge, die gemacht werden müssen und da bin ich mir nicht zu schade dafür.“

 

 

Für Christa Rüger ist das Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen wichtig, damit die Besucher der Bahnhofsmission die Hilfe, Beratung oder auch Zuwendung erfahren, die sie in diesem Moment brauchen.

 

 

 

 

10 Jahre lang ist sie nun bei der Bahnhofsmission engagiert und auf die Frage, was es denn sei, dass sie so lange geblieben ist und sich gerade in diesem Arbeitsfeld engagiert, sagt sie: „Zum einen sind es die Menschen, die zu uns in die Bahnhofsmission kommen. Manche kenne ich nun schon seit 10 Jahren. Und dann ist es die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kolleginnen. Was ich da in diesen 10 Jahren an jungen Menschen kennengelernt habe! Früher war es so, da hatte man einen festen Kollegenkreis, zu manchen hat man bis heute noch private Verbindung. Heute ist die Kontinuität nicht mehr so gegeben, die Struktur hat sich einfach verändert.

 

 

Oft sind die jungen Leute nur kurz da, dann gehen sie zum Studium weg oder ins Ausland. Aber gerade diese Begegnungen sind etwas, was mich bei jedem Dienst wieder neu fasziniert. Die jungen Leute lernen von mir und ich lerne von ihnen. Natürlich tut es auch gut, von den Besuchern immer mal ein Feedback zu bekommen wie „Danke für die Hilfe.“ – oder „Mensch, euer Tee schmeckt immer so gut.“ Das hilft über die Nörgler, denen man es nie recht machen kann, hinweg zu schauen.

 

 

Über ihren Dienst bei der Bahnhofsmission hinaus engagiert sich Christa Rüger auch im Förderverein der Bahnhofsmission. „Der Vorsitzende Helmut Fries hat mich damals gefragt, als ein Schriftführer gesucht wurde. Da dachte ich, okay, Steno und Schreibmaschine, damit habe ich mein Geld verdient., das kann ich, mach ich. Und es macht auch großen Spaß, sich hier einzubringen. Wir stellen ja als Förderverein einiges auf die Beine.“ Die vordringlichste Aufgabe des Fördervereins ist es, Ehrenamtliche für ihre Arbeit fortzubilden um sie in ihrem Dienst zu unterstützen. Dabei werden vor allem Seminare, Supervisionen und Teamtreffen finanziert. Dieses Engagement kommt dann wieder den Klienten zugute. Auch ist dem Förderverein die finanzielle Unterstützung des Nachtdienstes ein besonderes Anliegen, um Frauen in Not Zuflucht und Schutz zu gewähren.

 

 

Wenn man Christa Rüger fragt, was sie der Bahnhofsmission in den nächsten 10 Jahren wünscht, nennt sie zunächst, „dass die Finanzierung der Arbeit gesichert ist, so dass weiterhin Menschen kommen können und Hilfe erfahren.“ Aber sie wünscht sich auch, „dass sich weiterhin Menschen in der Bahnhofsmission engagieren, so dass die Aufgabe auf viele Schultern verteilt bleibt.“ Ob sie selbst die nächsten 10 Jahre noch mit gestaltet? Christa Rüger lacht: „Nein, 10 Jahre sicherlich nicht, dann gehe ich ja auf die 80 zu. Irgendwann habe ich wahrscheinlich nicht mehr die Kraft einen Kinderwagen die Treppen hoch bzw. runter zu tragen oder einen Rollstuhl die Rampe hochzuschieben.“ Vielleicht wird sie ja dann Zeit haben um ihr großes Vorhaben umsetzen zu können: „Ich bin ja noch an einem Vormittag in einem Kindergarten tätig und dieser Dienst ist natürlich mindestens genau so spannend wie der in der Bahnhofsmission. Bunter könnte sich mein Rentenleben eigentlich gar nicht darstellen, somit ich habe das Gefühl – und vielleicht gelingt mir das sogar – dass ich irgendwann mal ein Büchlein schreibe mit dem Titel: „So geht Rente!“

September 17, 2015

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REFUGEES WELCOME AFTERNOON

Einladung zum interkulturellen Fest für Flüchtlinge, Fachkräfte, Organisatoren und Würzburger Bürger/innen am Sonntag, den 20. September 2015 von 16.00 bis 20.00 Uhr in der Posthalle Würzburg
 

Kennenlernen und Begegnung stehen beim „Refugees Welcome Afternoon“ in Würzburg im Vordergrund.
Mit dabei: Musik von Mucho Mojo, Red Manhole & Chris Mueller!
Eintritt = Spende 5€ (Für Flüchtlinge freier Eintritt!)
 
Wir wollen zu einem unbeschwerten Nachmittag einladen, an dem Würzburger und Flüchtlinge sich kennenlernen. Deutsche erfahren mehr über die Beweggründe unserer neuen Nachbarn. Die Asylsuchenden können sich informieren, austauschen und vernetzen. Wir möchten ein Forum bieten, das Verständigung und gegenseitiges Verständnis ermöglicht.
 
Flüchtlinge und Würzburger lernen sich kennen – Verständigung und gegenseitiges Verständnis wird möglich gemacht.

Für Flüchtlinge ist der Eintritt natürlich kostenfrei und am Eingang werden Verzehrgutscheine bereitgehalten. Der Eintritt für alle Gäste kostet fünf Euro pro Person zuzüglich der Kosten für den eigenen Verzehr. Durch Sponsoren wird unter anderem eine Auswahl an kleinen Leckereien, Snacks und Getränken und ein Unterhaltungsprogramm mit vielfältigen Aktionen angeboten.
 
Aktuelle Infos unter facebook.com/Posthalle oder auf der Veranstaltungsseite.
 
Der komplette Erlös der Veranstaltung kommt weiteren sozialen Projekten mit Flüchtlingen in der Region zugute, das bedeutet: Jeder Euro wird gespendet!
Jeder Teilnehmer des Nachmittags kann also durch seinen Verzehr und durch eine Spende einen kleinen Beitrag zum Erfolg beitragen. Der Tag wird vollständig durch ehrenamtliche Helfer (einschließlich dem Personal der Posthalle) organisiert. Die Veranstalter wollen aber nicht nur die Flüchtlinge in unserer Mitte willkommen heißen, sondern auch ein großes Dankeschön an alle Helfer und Unterstützer aussprechen, die sich für mehr Toleranz und ein positives Miteinander einsetzen.
 

Die Organisatoren:
Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg
LEO Würzburg JULIUS ECHTER (Leadership Experience Opportunity)
Lions Clubs International
Förderverein Bahnhofsmission Würzburg e.V.

September 2, 2015

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Vorhang auf! Bahnhofsmission mal anders!

Heike Mix präsentiert am 4. Oktober die Bahnhofsmission einmal erfrischend anders in einer

heiter-beschwingten Show mit Künstlern der Extraklasse, die mit Lust und guter Laune singen, spielen und tanzen.

Für Schwung und Rhythmus sorgen die Breakdancer von DanceEncore, Anna Vita mit ihrem Ballett vom Mainfrankentheater und Grupo Flamenco Manuela de Cartuja.

Florian Hoffmann/TBC und Martin-Maria Eschenbach machen Stimmung, ein musizierender Kulturreferent überrascht das Publikum, Anne Kox-Schindelin,  Hyun-Bin Park und Mister Clarino schaffen Klang und Atmosphäre und ein besonderer Gast betritt die Bühne: Sebastian Reich mit Nilpferd Amanda bringt die Zuhörer zum Lachen.

 

Die Würzburger Kulturszene macht sich für die Bahnhofsmission stark:

Die Künstler verzichten auf ihre Gage, und auch die Eintrittsgelder kommen der Bahnhofsmission zugute.

Der Förderverein der Bahnhofsmission, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum begeht, bietet diesen Kulturabend im Bockshorn aufgrund des Erfolges schon zum 2. Mal an.

 

Beginn: Sonntag, 4. Oktober 2015, 19.00 Uhr

Eintritt: 20 €

Karten an der Abendkasse des Bockshorn, in der Tourist Information Falkenhaus und in den Filialen der VR-Bank in Würzburg

 

Aktuelle Informationen gibt es auch auf unserer Facebook-Seite

facebook.com/verein.bahnhofsmission.wue