Caritas-Stiftung unterstützt Wärmehalle mit 10.000 Euro
Seit Anfang Januar bietet die Wärmehalle am Würzburger Hauptbahnhof vielen Menschen einen wichtigen Aufenthaltsort. Ohne die Hilfe der Caritas wäre das Projekt kaum denkbar gewesen.
Die Würzburger Caritasstiftung unterstützt die Würzburger Wärmehalle mit einer Spende über 10.000 Euro. Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbands übergab als Vertreter des Stiftungsvorstands, Domkapitular Clemens Bieber, dazu einen symbolischen Spendenscheck an die Verantwortlichen des Projekts. In Räumen der Posthalle ist seit Anfang Januar ein Aufenthaltsort für Menschen eingerichtet, die angesichts umfassender Schließungen sonst keine Anlaufstelle haben. Die Wärmehalle wird getragen von der ökumenischen Christophorus Gesellschaft und der Stadt Würzburg.
„Ohne die Unterstützung der Caritasstiftung hätten wir dieses Projekt so nicht auf die Beine stellen können“, erklärte Michael Lindner-Jung, Leiter der Würzburger Bahnhofsmission, die Bedeutung der Spende. Der unmittelbare Rückhalt, den er aus der Caritas erfahren habe, hätte die Beteiligten wesentlich darin bestärkt, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Idee, in den Räumen der Posthalle für den Winter ein Angebot für Hilfesuchende einzurichten, sei bereits im vergangenen Sommer im Arbeitskreis Menschen ohne Wohnung aufgekommen und wurde ab Herbst von der Bahnhofsmission weiterverfolgt, so Lindner-Jung.
Die Caritasstiftung unterstütze gerne dieses Projekt, das christliche Nächstenliebe vorbildhaft sicht- und spürbar werden lasse, so Domkapitular Bieber. Mit der Spende überbringe er daher auch Worte des Dankes der Verantwortlichen in der Stiftung. Namentlich habe die Ehrenvorsitzende des Diözesan-Caritasverbands, Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm, ihren Dank und gute Wünsche für die Wärmehalle mitgegeben.
Eine heiße Suppe tut viel
Ihrerseits mit Dankbarkeit nahm Projektleiterin Johanna Anken die Grüße entgegen. Anlässlich der Spendenübergabe führte sie Bieber bei einem Rundgang durch die Wärmehalle und erläuterte Konzept und Zustandekommen des Projekts. Eine zentrale Rolle im Angebot spiele die täglich angebotene warme Mahlzeit – eine heiße Suppe –, die als Spende aus der Kantine des Bahnhofs gebracht wird, erklärte Anken. „Die Wärme der Suppe gibt unglaublich viel für die Menschen.“
Nicht nur für Menschen ohne festen Wohnsitz sei die Zeit der coronabedingten Schließungen im Winter eine besonders schwere gewesen. „Vielen fehlt schlichtweg ein warmer Ort, an dem sie sich aufhalten können“, so Anken. Andere Anlaufstellen wie die Bahnhofsmission oder die Wärmestube in der Innenstadt mussten in den zurückliegenden Monaten ihre Kapazitäten deutlich einschränken und können somit nur noch einen kleinen Teil der früheren Besucherzahl betreuen.
Etwa 35 bis 50 Personen würde die Wärmehalle an ihren Öffnungstagen eine Anlaufstelle bieten, erklärte Anken. Viele der Gäste seien dabei täglich vor Ort. In den eigentlich schmucklosen Hallen, die viele Würzburger von Konzert- und anderen Kulturveranstaltungen kennen, finden sie eine minimalistische, aber warmherzige Einrichtung: Hinter dem großen Tresen zur Lebensmittelausgabe stehen Einzeltische bereit, jeder gedeckt mit Servietten und frischen Schnittblumen.
Viele Hände packen mit an
Auch solche vermeintlichen Kleinigkeiten seien ein Ausdruck der breiten Unterstützung, die das Projekt ermöglicht hatte, erklärte Anken, die seit 2016 für die Bahnhofsmission tätig ist. Neben der finanziellen Sicherheit, die zum Beispiel die Spende der Caritasstiftung gegeben habe, sei es vor allem das persönliche Engagement vieler Ehrenamtlicher beeindruckend. „Es ist toll, zu sehen, wie viel Hände hier mithelfen.“ Besonders unter jungen Menschen habe es eine große Bereitschaft gegeben, sich in der Wärmehalle nützlich zu machen.
Das Engagement sei dabei sehr unterschiedlich gestaffelt, erklärte Anken. Während des Rundgangs mit Domkapitular Bieber konnte dieser direkt eine Form der ehrenamtlichen Hilfe beobachten: Eine junge Mutter mit Kinderwagen kam kurz vorbei, um einen selbstgebackenen Kuchen zur Verteilung abzugeben. „Das haben wir hier jeden Tag!“, freute sich Anken.
„Ihr seid ein Leuchtturm in Bayern“
Wie wichtig ein bürgerschaftliches Miteinander für das Gelingen des Projekts Wärmehalle ist, verdeutlichten zwei weitere Mitarbeiterinnen, die zur Spendenübergabe ebenfalls gekommen waren. So steht Barbara Scheidl für viele Ehrenamtliche, die mit großem persönlichen Einsatz – in ihrem Fall seit 24 Jahren in der Wärmstube der Christophorus-Gesellschaft – mitanpacken. Als Vertreterin des Bayerischen Roten Kreuzes tut Simone Bernhard-Schwarz nahezu täglich Dienst vor Ort und ist für viele Besucher wie für das Team der Wärmehalle eine wichtige Bezugsperson. Dieses Projekt mit seinen vielfältigen Möglichkeiten sich zu beteiligen, sei entscheidend auch der Caritasstiftung zu verdanken, stellte Leiter Michael Lindner-Jung fest.
Ein abschließendes Dankeswort sprach Domkapitular Bieber Anken und ihren Mitstreiterinnen zum Ende des Rundgangs für ihre Vorbildfunktion aus. Die Wärmehalle helfe nicht nur direkt den Menschen, sondern erfülle darüber hinaus eine Art Leuchtturmfunktion. Medienberichte der zurückliegenden Wochen hätten gezeigt, wie groß das Interesse und der Bedarf für Projekte wie dieses seien, erklärte Bieber. Es sei gut, dass damit aus Würzburg ein so positives Zeichen gegeben werden konnte.
März 27, 2021
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